Orhan Veli'nin Bazı Fotoğrafları

Orhan Veli'nin Bazı Fotoğrafları

28 Aralık 2011 Çarşamba

Orhan Veli Şiirleri..."Almanca" (Orhan Veli Gedichte. Übersetzt ins Deutsche.)


Istanbul-Lied


In Istanbul am Bosporus
Bin ich ein armer Orhan Veli,
Sohn Velis,
In unbeschreiblicher Trauer.

In Urumelihisarı saß ich,
Saß und stimmte ein Lied an:

"Istanbuls Steine sind Marmor,
Möwen setzen sich mir auf den Kopf, ach, aufs Ohr;
Die Tränen der Trennung quellen mir aus den Augen hervor.
Liebste, oh,
Deinetwegen bin ich so."

"Inmitten Istanbuls Theater;
Sagt nicht meine Not und Trauer der Mutter;
Andere plauschen und schmusen, was geht mich das an?
Geliebte, oh,
Ich brenn lichterloh!"

Ich bin in Istanbul, am Bosporus
Ein armer Orhan Veli,
Sohn Velis,
In unbeschreiblicher Trauer.

Das Gedicht mit der Turteltaube

Seit langem hatte ich am Fenster
Keine Stimme mehr von Tauben, Turteltauben gehört;
Kam mir wieder
Eine Reise in den Sinn oder was sonst?
Was ist mit diesem Geruch von Tang,
Dem Lärm der Möwen in der Luft,
Was soll das?

Es kündigt wohl eine Reise an eine Reise.

Ungezogenes Kind


Du schwänzst die Schule,
Du fängst Vögel,
Du gehst zum Strand
Und sprichst mit ungezogenen Kindern.
An die Wände malst du unanständige Bilder.
Das alles ist nicht so schlimm,
Aber auch mich wirst du noch vom Weg abbringen.

Was für ein schlechtes Kind bist du.

Fahne


Oh du mein Menschenbruder,
Der du auf einem Schlachtfeld
Die Hände voll besudelt mit meinem Blut,
Den kopf unter meinem Körper,
Das Bein auf meinem Arm leblos schläfst!
Weder deinen Namen kenne ich
Noch deine Sünden.
Vielleicht sind wir Soldaten derselben Armee,
Vielleicht sind wir Soldaten derselben Armee,
Vielleicht Feinde.

Vielleicht kennst du mich doch,
Der ich in Istanbul Lieder singe,
Mit dem Flugzeug in Hamburg abstürze,
An der Maginotlinie verwundet werde,
In Athen vor Hunger sterbe,
In Singapur gefangen genommen werde.
Mein Schicksal hab ich nicht selbst gemacht.
Dennoch kenne ich mindestens so gut wie die,
Die dieses Schicksal gemacht haben,
Den Geschmack des Erdbeereises,
Die Freude im Sound der Jazzband,
Die Herrlichkeit des Ruhms.
Ich weiß, du kennst auch manches Glück
Über Tee und Brezel,
Über Tee und Brezel,
Über einen dicken Mantel hinaus.
Artischocken in olivenöl, Fasan in Sahnesoße,
Ein Glas
Black and White Whisky,
Einen Anzug, geschniegelt und gestriegelt.

        Mach dir nichts daraus,
Daß die Arbeit von zwanzig Jahren
Eine Kugel wert war;
Daß dein Leben
In der Gegend von Harkof begann.
Wir haben eine Fahne getragen bis hierher;
Andere tragen sie weiter;
Alles in allem sind wir in dieser Welt
Ganze zwei Milliarden Menschen,

Wir kennen einander.

Hab ich Liebeskummer?


Hätte ich auch grübeln sollen,
Hätte ich auch so schlaflos bleiben sollen,
Hätte ich so ruhig und still sein sollen?
Selbst nach der Gurke, die ich sehr mag,
Hätte ich gar kein Verlangen mehr spüren sollen?
Ich, hätte ich denn so sein sollen?

Keschan

21.8.1942,
In der Herberge "Zur Republik",
Was für eine schöne Nacht.
Gegen Morgen regnete es.

Die Sonne ging auf, der Horizont färbte sich mit Blut.
Meine Suppe wurde gebracht, warm.
Der Lastwagen hielt vor unserer Tür.

Mein Magen ist satt.
Mein Rücken kräftig.
Reich uns die Hand, Stadt Edirne.

Hoy Lu-Lu

Auch ich möchte Negerfreunde haben
Mit ganz absonderlichen Namen, die niemand zuvor hörte.
Von Madagaskar bis nach China
Möchte ich mit ihnen reisen.
Und einer von ihnen müßte jede Nacht
Auf dem Schiffsdeck zu den Sternen hinauf
Das Lied "Hoy Lu-Lu" singen.

Und eines Tages möchte ich, daß mir plötslich
Einer von ihnen
In Paris begegnet.

Mein Baum

Wenn es außer dir
In unserer Gegend noch einen Baum gäbe,
Hätte ich dich sicher nicht so gern.
Aber wenn du mit uns
Himmel und Hölle spielen könntest,
        Hätte ich dich
Noch lieber.

Mein schöner Baum,
Wenn du einmal vertrocknen solltest,
Werden wir hoffentlich auch
In eine andere Gegend ziehn.

Gedichte über das Reisen

I
Wenn man Reisen macht,
Sprechen die Sterne.
Was sie sagen,
Ist meist traurig.

II
Nachts, wenn man betrunken ist,
Ist das Lied, das man pfeift,
         Lustig.
Doch dasselbe Lied,
Am Fenster eines Zuges gepfiffen,
Ist nicht lustig.




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